Tipps im Kampf gegen den Damenbart

Tipps im Kampf gegen den „Damenbart“ 

Der Fachbegriff für eine starke Körperbehaarung bei einer Frau heißt Hirsutismus. Typisch hierfür sind Haare an Körperstellen, wie sie sonst bei Männern auftreten. Das bedeutet, die Behaarung kommt über der Oberlippe, am Kinn und am Dekolletee sowie an den Innenseiten der Oberschenkel und am Gesäß vor.

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Zudem schließt auch die Schambehaarung oft nicht horizontal ab, sondern zieht sich rautenförmig hoch in Richtung Bauchnabel. Diagnostiziert der Arzt einen Hirsutismus, kann er Medikamente verordnen, um das Problem in den Griff zu bekommen. In schweren Fällen und bei deutlicher psychischer Belastung können die Krankenkassen auch die Kosten für Enthaarungsmethoden übernehmen.

Vor allem wenn die Körperbehaarung innerhalb kurzer Zeit massiv zunimmt, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Hinter dem plötzlichen Haarwuchs könnte nämlich eine ernsthafte Erkrankung stecken. Ganz so schlimm ist es bei den meisten Frauen aber nicht. Trotzdem leiden viele unter den lästigen Härchen über der Oberlippe. Schließlich gilt ein Bart in einem Frauengesicht alles andere als ästhetisch. Reichte die Zeit einmal nicht aus, um die Beine und die Achselhöhlen zu enthaaren, kann dies mit entsprechender Kleidung kaschiert werden.

Im Gesicht ist dies anders, denn hier ist und bleibt der sogenannte Damenbart sichtbar. Was also tun? Die eine, einzige und perfekte Lösung, um den ungeliebten Damenbart für immer loszuwerden, gibt es nicht. Je nach Haar- und Hautfarbe, Dicke der Härchen und Dichte der Behaarung gilt es vielmehr, die für sich richtige Methode zu finden.

Ein paar Tipps im Kampf gegen den Damenbart gibt die folgende Übersicht: 

Den Damenbart bleichen

Beim Bleichen wird der Damenbart gefärbt, oder eigentlich genauer entfärbt. Dafür wird ein Bleichmittel aufgetragen, das ein Oxidationsmittel, meist Wasserstoff enthält. Das Bleichmittel macht die Härchen weich, öffnet deren Poren, dringt in die Härchen ein und löst die Farbpigmente auf.

Nachdem den Härchen die Farbe entzogen wurde, haben sie den gleichen Farbton wie die Haut und sind somit kaum noch sichtbar.  Vorteilhaft am Bleichen ist, dass die Anwendung komplett schmerzfrei ist und problemlos zu Hause durchgeführt werden kann. Die Wirkung hält etwa zwei Wochen lang an und es wachsen keine unschönen Stoppeln nach.

Größter Nachteil ist aber, dass die Härchen nicht entfernt werden. Stattdessen bleibt der Damenbart erhalten und wird nur so kaschiert, dass er optisch nicht mehr auffällt. Deshalb ist diese Methode auch nur dann geeignet, wenn die Härchen dunkel sind. Sind die Härchen von Natur aus schon hell, bringt das Bleichen nichts mehr. Hinzu kommt, dass das Bleichmittel Hautirritationen verursachen kann.

Außerdem muss ein wenig herumprobiert werden, bis die richtige Einwirkzeit ermittelt ist. Bleibt das Bleichmittel zu kurz auf den Härchen, werden die Farbpigmente nicht vollständig aufgelöst. Ist die Einwirkzeit zu lang, können unschöne Flecken das Ergebnis sein.  

Den Damenbart rasieren

Beim Rasieren werden die Härchen unmittelbar über der Hautoberfläche abgeschnitten. Ob die Rasur mit Rasierschaum und Rasierklinge oder trocken per Elektrorasierer erfolgt, spielt dabei keine Rolle.

Der Vorteil vom Rasieren besteht darin, dass es recht schnell und einfach geht, nicht sehr kostenintensiv ist und keine Schmerzen verursacht. Allerdings werden die Härchen nicht entfernt, sondern lediglich gekappt. Dadurch bleiben minimale Stoppeln zurück, die sich recht schnell unangenehm bemerkbar machen.

Zudem hält das Ergebnis nur kurz an. Frauen, die unter einem stärkeren Haarwuchs leiden, müssten deshalb ähnlich wie Männer praktisch jeden Tag zum Rasierer greifen. 

Den Damenbart mittels Enthaarungscreme entfernen

Enthaarungscremes sind Cremes, die auf die Haut aufgetragen werden und die Härchen auf der Hautoberfläche auflösen. Nach der Einwirkzeit wird die Creme samt Haarresten abgewischt. Wichtig beim Entfernen des Damenbarts ist aber, eine Enthaarungscreme zu verwenden, die für das Gesicht geeignet ist.

Präparate, die für die Beine, die Achseln und die Bikinizone gedacht sind, sind für das Gesicht viel zu aggressiv. Die großen Pluspunkte von Enthaarungscremes liegen darin, dass die Cremes für kleines Geld in jeder Drogerie erhältlich sind, die Anwendung sehr einfach und schon nach wenigen Minuten eine glatte, haarlose Haut vorhanden ist.

Allerdings können die Cremes Hautirritationen verursachen. Zudem werden die Haare nur oberflächlich entfernt. Das Ergebnis hält deshalb nicht allzu lange an. 

Den Damenbart epilieren

Das Epilieren basiert auf dem gleichen Prinzip wie das Zupfen der Härchen mit einer Pinzette oder das Ausreißen mit einem Faden. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass ein Epiliergerät mit rotierenden Walzen ausgestattet ist, die das Zupfen von vielen Härchen gleichzeitig automatisch erledigen.

Die Vorteile beim Epilieren liegen darin, das die Anwendung schnell und einfach funktioniert und für eine sehr glatte Hautoberfläche sorgt.

Das Ergebnis hält meist mehrere Wochen lang an. Größter Nachteil ist, dass das Epilieren vor allem an der Operlippe unangenehm schmerzhaft ist. Die Haut kann zudem leicht irritiert und etwas gerötet sein.  

Den Damenbart mit Zuckerpaste entfernen

Das Enthaaren mit Zuckerpaste, das auch als Sugaring bezeichnet wird, ist mit der Wachsmethode vergleichbar. Von der Konsistenz her erinnert die Zuckerpaste auch an warmes Wachs oder dickflüssigen Honig. Allerdings besteht die Paste aus einem Gemisch aus hauptsächlich Zucker, Wasser und Zitrone.

Die Zuckerpaste wird auf die Haut aufgetragen und direkt danach in Haarwuchsrichtung ruckartig wieder abgezogen. Die Härchen werden dadurch tatsächlich ausgerissen und nicht nur abgebrochen.

Dies ist dann auch der Hauptunterschied zum Wachsen, denn hier wird der Wachsstreifen entgegen der Haarwuchsrichtung abgezogen. Die Enthaarung mit Zuckerpaste wird in Kosmetikstudios angeboten.

Die Paste ist aber auch im Handel erhältlich, so dass die Methode zu Hause ebenfalls durchgeführt werden kann. Vorteilhaft ist, dass die Anwendung weniger schmerzhaft ist als das Epilieren und die Haut weniger reizt als chemische Präparate. Das Ergebnis hält ähnlich lange an wie beim Epilieren. Allerdings kann sich nicht jede mit der Zuckerpaste anfreunden, die Anwendung erfordert etwas Übung und vor allem bei sehr dicken Härchen entspricht das Ergebnis nicht immer den Erwartungen.  

Den Damenbart mit Spezialsalbe behandeln

Für Frauen, die unter starkem Haarwuchs im Gesicht und am Hals leiden, wurde eine spezielle Salbe entwickelt. Diese Salbe enthält den Wirkstoff Eflornithin. Die Salbe hemmt den Haarwuchs und bewirkt, dass die Härchen wesentlich feiner nachwachsen. Vorhandene Härchen werden nicht entfernt, sondern müssen nach wie vor beispielsweise ausgezupft werden. Da die Härchen aber erheblich langsamer und dünner nachwachsen, wird auch das Zupfen nur noch wesentlich seltener notwendig. Angewendet wird die Salbe im Prinzip wie eine normale Creme.

Das bedeutet, die Salbe wird ein- bis zweimal pro Tag auf die betroffenen Gesichtspartien aufgetragen. Erste Erfolge stellen sich nach etwa sechs bis acht Wochen ein.Der große Vorteil der Spezialsalbe liegt in der einfachen Anwendung. Verglichen mit anderen Methoden ist die Salbe zudem vergleichsweise kostengünstig.

Eine 60g-Tube schlägt zwar mit weit über 100 Euro zu Buche, hält aber auch mehrere Monate lang. Umgerechnet auf die Kosten pro Anwendung, relativieren sich die Kosten deshalb wieder. Zu den Nachteilen gehört, dass die Salbe dauerhaft angewendet werden muss. Wird die Behandlung abgebrochen, ist der Haarwuchs nach etwa zwei Monaten wieder genauso ausgeprägt wie vor der Anwendung. Zudem ist die Salbe in Deutschland verschreibungspflichtig. 

Den Damenbart mit Laser behandeln

Bei der Laserbehandlung wird die Haut an den betroffenen Körperstellen mit einem Licht in einer speziellen Wellenlänge bestrahlt. Durch die hohe Energiedichte sollen die Haarwurzeln so sehr geschädigt werden, dass es zu keinem weiteren Wachstum mehr kommt. Geeignet ist eine Laserbehandlung aber nur dann, wenn der Damenbart vergleichsweise dunkel und die Haut gleichzeitig recht hell ist.

Dieser Kontrast ist nämlich notwendig, um den Laserstrahl so einstellen zu können, dass nur die Haarwurzeln und nicht gleichzeitig auch die Haut geschädigt werden. Sind die Härchen blond, grau oder weiß, würde der Laserstrahl Haut und Haare in gleichem Ausmaß schädigen.

Wie effektiv und sinnvoll eine Laserbehandlung ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Die einen schwören auf die Behandlung und sind ihre lästigen Härchen für mehrere Jahre los. Andere hingegen stellen lediglich ein verlangsamtes Haarwachstum fest und das Ergebnis hält gerade einmal sechs Wochen lang an. Hinzu kommen die recht hohen Kosten. Eine Laserbehandlung schlägt mit durchschnittlich 50 bis 80 Euro zu Buche, etwa acht Sitzungen sind meist notwendig.

Dies liegt daran, dass der Laser nur solche Härchen trifft, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden. Das Werbeversprechen, dass die Laserbehandlung zu einer dauerhaften Haarentfernung führt, ist übrigens ein wenig missverständlich. Dauerhaft heißt nämlich nicht zwangsläufig, dass der lästige Damenbart nie mehr wiederkommt. Der Gesetzgeber räumt vielmehr einen recht breiten Spielraum ein, wie das Wörtchen dauerhaft ausgelegt werden kann.

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