Brille oder Kontaktlinsen?

Brille oder Kontaktlinsen? 

Statistisch gesehen ist mehr als jeder zweite Deutsche über 16 Jahren fehlsichtig. Bei einigen von ihnen ist nur eine leichte Sehschwäche vorhanden. Sie brauchen nicht dauerhaft eine Sehhilfe, sondern nur bei bestimmten Tätigkeiten wie beispielsweise dem Lesen oder dem Autofahren.

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Der größere Teil muss seine Fehlsichtigkeit jedoch durch eine Sehhilfe korrigieren, die ständig getragen wird. Dabei gibt es mit Blick auf die Sehhilfe zwei Möglichkeiten, nämlich entweder eine Brille oder Kontaktlinsen.

Aber worin liegen die Vor- und Nachteile der beiden Sehhilfen?
Und für wen ist welche Sehhilfe besser geeignet?:
 
 

Die Brille

Früher war die Brille tatsächlich nur eine reine Sehhilfe. Inzwischen ist sie zu einem Accessoire geworden, das in den verschiedensten Stilen, in unterschiedlichsten Farben und in unzähligen Formen erhältlich ist. Selbst diejenigen, die sie eigentlich gar nicht bräuchten, greifen gelegentlich zur Brille, um ihr Outfit aufzupeppen. Auch die Gläser haben sich weiterentwickelt. Waren die Brillengläser vor allem bei höheren Dioptriewerten früher oft recht dick und sehr schwer, ist den dünnen und angenehm leichten Kunststoffgläsern die Stärke der Brille heute kaum noch anzusehen.

Für die Brille spricht, dass sie praktisch jeder tragen kann. Trockene oder sehr empfindliche Augen, eine Erkältung oder Heuschnupfen, Make-up – für die Brille ist das alles kein Problem. Zudem kann die Brille zwischendurch jederzeit abgenommen werden, beispielsweise um die Augen kurz zu entspannen oder um die Brille zu reinigen. Die Reinigung ist dann auch gleich der nächste Pluspunkt.

In Sachen Pflege ist die Brille nämlich nicht sehr anspruchsvoll. So reicht es aus, die Gläser mit Spülmittel oder Seife zu säubern und danach mit dem Brillenputztuch oder einem Geschirrtuch abzutrocknen. Spezielle Reinigungsmittel sind nicht erforderlich. Der größte Nachteil bei einer Brille ist das eingeschränkte Sichtfeld. Wer beispielsweise steil nach oben, nach unten oder zu den Seiten schaut, muss sich an den Stellen, an denen die Brillengläser aufgehört haben, mit seiner reduzierten Sehkraft begnügen. Ein breiter Rahmen kann das Sichtfeld zusätzlich einschränken.

Bei größeren Temperatur- oder Feuchtigkeitsunterschieden beschlägt die Brille. Wer also beispielsweise im Winter von draußen in einen warmen, beheizten Raum kommt oder auch wer sich beim Kochen über den Kopftopf beugt, wird kurzzeitig nichts sehen. Beim Sport und einigen anderen Aktivitäten kann die Brille stören.

Es sind zwar Spezialbrillen erhältlich, darunter spezielle Sportbrillen oder auch Sonnenbrillen in der benötigten Sehstärke. Allerdings kann und wird sich nicht jeder eine größere Sammlung an Brillen zulegen, denn hochwertige Brillen haben ihren Preis.   

Die Kontaktlinsen

Kontaktlinsen lassen sich in zwei große Gruppen einteilen. So gibt es zum einen harte Kontaktlinsen. Sie sind fest und klein, die Eingewöhnungsphase dauert jedoch oft länger. Inzwischen sind harte Kontaktlinsen auch ein wenig aus der Mode gekommen und werden oft nur noch bei bestimmten Formen von Fehlsichtigkeiten eingesetzt.

Zum anderen gibt es weiche Kontaktlinsen. Sie ähneln einer flexiblen Folie und sind größer als harte Kontaktlinsen. Weiche Kontaktlinsen sind als Jahres-, als Monats- und als Tageslinsen für den einmaligen Gebrauch erhältlich, außerdem gibt es sie als eingefärbte Linsen in verschiedenen Farben. Kontaktlinsen werden direkt in die Augen eingesetzt und das ist auch ihr größter Pluspunkt. Da die Linsen sämtliche Augenbewegungen mitmachen, ist das Sichtfeld nämlich nicht eingeschränkt.

Außerdem sind die Sehhilfen nicht zu sehen, sie können nicht beschlagen und es sitzt kein störendes Hilfsmittel auf der Nase. Das Einsetzen und Herausnehmen erfordert zwar ein wenig Übung, ist aber nicht sonderlich schwierig und gut zu lernen.

Nachteilig ist, dass Kontaktlinsen einen sehr sorgsamen Umgang erfordern. So ist es zwingend notwendig, die Hände vor dem Einsetzen oder Herausnehmen gründlich zu waschen. Die Kontaktlinsen müssen sorgsam gereinigt und aufbewahrt werden, hierfür sind spezielle Pflegemittel und Aufbewahrungsbehälter erforderlich. Wird die Pflege vernachlässigt, drohen Augenentzündungen. Bei einer Erkältung, Heuschnupfen oder anderweitig geschwächten Augen sollte auf die Kontaktlinsen verzichtet werden, denn sonst könnten die Krankheitserreger in die Augen geraten.

Auch mit Make-up haben Kontaktlinsen so ihre Probleme und wenn ein Staubkörnchen oder ein Haar unter die Linse gerät, kann es sehr unangenehm werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass nicht jeder Kontaktlinsen verträgt. Selbst wenn der Augenarzt sein Okay gegeben hat, kann es sein, dass der Träger die Kontaktlinsen als störende Fremdkörper in seinen Augen empfindet und sich einfach nicht daran gewöhnen kann. 

Bei Brille oder Kontaktlinsen muss der Profi ran!

Egal ob die Wahl auf eine Brille oder auf Kontaktlinsen fällt: Der Gang zum Augenarzt ist unumgänglich. Er untersucht die Augen und ermittelt die Werte für die erforderliche Sehhilfe. Zudem kann er genau erklären, wie Kontaktlinsen richtig eingesetzt, herausgenommen und gepflegt werden müssen. Es macht keinen Sinn, einfach irgendeine Sehhilfe zu kaufen oder sich auf irgendwelche alten Messergebnisse zu verlassen. Die Augen verändern sich und wenn eine zu starke oder zu schwache Sehhilfe getragen wird, kann dies nicht nur die Augen schädigen, sondern auch andere Beschwerden hervorrufen.

Eine Brille sollte immer im Fachgeschäft gekauft werden. Der Optiker passt die Gläser individuell an und stellt auch den Rahmen so ein, dass er optimal sitzt. Bei Kontaktlinsen muss die Erstanpassung und Einweisung ebenfalls durch einen Profi erfolgen. Wenn der Träger später genau weiß, was er braucht, und mit den Linsen richtig umgehen kann, spricht aber nichts dagegen, sie online zu kaufen. Was die Kosten angeht, lohnt sich bei beiden Sehhilfen ein Preisvergleich.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Sehhilfe bei Volljährigen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen. Weil die Sehkraft sehr, sehr wichtig ist, sollte hier zwar nicht am falschen Ende gespart werden. Aber unter den Anbietern gibt es doch teils erhebliche Preisunterschiede, bei vergleichbar guter Qualität. Tendenziell sind die Kosten bei einer Brille übrigens geringer. Eine hochwertige Brille ist zwar bei der Anschaffung meist teurer als Kontaktlinsen, aber dafür hält sie länger und es entstehen keine Folgekosten durch die Pflegemittel.

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