Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 1. Teil

Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 1. Teil

Bei der Haarwäsche auf Shampoo zu verzichten, erscheint im ersten Moment vielleicht recht widersprüchlich und klingt nicht unbedingt nach Hygiene und Pflege. Doch in Wahrheit kann die Methode überaus positive Effekte haben. In einem ausführlichen Ratgeber erklären wir, was die No-Poo-Methode genau ist, wie sie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und worin die Nachteile bestehen.

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Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 1. Teil

Was verbirgt sich hinter der No-Poo-Methode?

„No Poo“ steht als Kürzel für „No Shampoo“, im doppeldeutigen Sinne kann die Bezeichnung aber auch als „kein Mist“ übersetzt werden. Generell handelt es sich bei der No-Poo-Methode um ein Verfahren zur Haarpflege, das auf herkömmliche Shampoos verzichtet.

Damit fallen auch die künstlichen Inhalts- und Zusatzstoffe weg, die das Haar auf Dauer schädigen können und zudem die Umwelt belasten.

Die Umsetzung der No-Poo-Methode kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Die radikalste Variante nennt sich „Sebum Only“ und verzichtet gänzlich auf das Waschen der Haare. Stattdessen sollen die Haare ausfetten.

Dafür wird das Haar gründlich gebürstet, um so das natürliche Fett bis in die Spitzen zu verteilen.

Den gleichen Ansatz nutzt die am weitesten verbreitete Variante „Water Only“. Hier wird das Fett aber in den Haaren verteilt, indem es mit Wasser gewaschen wird.

Eine weitere Möglichkeit ist, konventionelle Shampoos wegzulassen und für die Haarwäsche stattdessen natürliche Stoffe wie Mehl, Natron oder Heilerde zu verwenden.

Was ist die Funktionsweise der No-Poo-Methode?

Um entscheiden zu können, ob die No-Poo-Methode ein geeignetes Verfahren sein könnte und es sich lohnt, die etwas mühsame Umstellung auf sich zu nehmen, ist ein wenig Hintergrund wissen notwendig. Denn dadurch wird die Idee und die Funktionsweise des Verfahrens klar.

Talg als natürliche Fettschicht

Unter der Kopfhaut verteilen sich Haarwurzeln und Talgdrüsen. Aus den Haarwurzeln wachsen die Haare. Dabei sind Haare Horn-Fäden, die aus Hautzellen gebildet sind. Jedes Haar ist mit einer Talgdrüse verbunden.

Sie gibt ein flüssiges Sekret, das Talg oder Sebum genannt wird, an die Oberfläche ab. Dadurch sind die Kopfhaut und das Haar vor dem Austrocknen geschützt.

Mit zunehmender Produktion verteilt sich der Talg auf der Kopfhaut. Der leichte Fettfilm, der auf diese Weise entsteht, sorgt dafür, dass das Haar glänzt. Eine fettende Kopfhaut ist deshalb nicht nachteilig, sondern stattdessen von Vorteil für die Haare.

Denn die natürliche Fettschicht, die das Haar und die Kopfhaut überzieht, spendet Feuchtigkeit und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen. Allerdings wird das Haar irgendwann strähnig und fettig. Und diese Optik erweckt üblicherweise einen ungepflegten Eindruck.

Die Funktionsweise von Shampoos

Eine Haarwäsche mit Shampoo zielt darauf ab, das Fett vom Haaransatz zu entfernen. Weitere Inhaltsstoffe sollen bewirken, dass das Haar weich und geschmeidig wird, schön glänzt und angenehm duftet.

Allerdings überlagern sich die Stoffe mit der Zeit. Die Folge davon ist, dass der anfängliche Effekt verloren geht und die Haare zunehmend beschwert und klebrig erscheinen.

Stoffe wie Silikone können die Kopfhaut außerdem gewissermaßen versiegeln. Schweiß und Schadstoffe können so nur noch eingeschränkt ausgeschieden werden, was Schuppen und eine juckende Kopfhaut verursachen kann.

Weitere Bestandteile in konventionellen Shampoos sind häufig Tenside für die Reinigungswirkung, Konservierungsmittel, Farbstoffe und künstliche Duftstoffe.

Der pH-Wert von Shampoos liegt im alkalischen Bereich, damit sich die Haarschuppen öffnen und gereinigt werden können. Spülungen hingegen haben einen sauren pH-Wert. Sie sollen die Schuppen wieder schließen und mit Fett versorgen.

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Das Prinzip hinter der No-Poo-Methode

Die No-Poo-Methode zielt darauf ab, den vom Körper produzierten Talg zu nutzen, um die Haare mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit zu versorgen. Auf künstliche Zusatzstoffe wird komplett verzichtet.

Statt das natürliche Sebum zu entfernen und die Haare anschließend mit künstlichen Pflegestoffen zu versorgen, soll allein der Talg bis in die Haarspitzen gelangen und das Haar auf diese Weise mit den eigenen Mitteln pflegen.

Bis der Talg zu den Haarspitzen gelangt, kann es aber je nach Haarlänge eine ganze Weile dauern.

Was bewirkt die No-Poo-Methode?

Die No-Poo-Methode kann zwar sehr positive Effekte erzielen. Allerdings stellen sie sich nicht sofort ein. Stattdessen ist das Verfahren eher langfristig ausgelegt.

Feuchtigkeit für trockene Haare

Ein wichtiges Ziel der No-Poo-Methode besteht darin, trockenes Haar mit genug Feuchtigkeit zu versorgen. Der Talg, den die Talgdrüsen unter der Kopfhaut produzieren, stellt den Haaren natürliches Fett bereit.

Anders als bei herkömmlichen Shampoos, die das Haar austrocknen, ist es bei der No-Poo-Methode deshalb nicht notwendig, die natürliche Fettschicht erst zu entfernen, um sie dann künstlich wiederherzustellen.

Vor allem lockiges Haar neigt oft zu Trockenheit. Hier kann es sich deshalb lohnen, die No-Poo-Methode auszuprobieren.

Gesunde Kopfhaut

Neben dem Haar ist bei der No-Poo-Methode auch die Kopfhaut mit genug Feuchtigkeit versorgt. Daher kann das Verfahren auch eine gute Lösung sein, wenn die Kopfhaut trocken ist, juckt oder zu Schuppen neigt.

Hinzu kommt, dass es keine synthetischen Stoffe wie Silikone gibt, die die Kopfhaut versiegeln und das Ausscheiden von Schadstoffen verhindern.

Bei einer empfindlichen Kopfhaut oder bestimmten Unverträglichkeiten kann die No-Poo-Methode dazu beitragen, zusätzlichen Belastungen vorzubeugen.

Gepflegtes Haar

Bei der Verwendung von konventionellen Shampoos werden die Haarschuppen stetig geöffnet, geschlossen und mit künstlichen Substanzen überzogen. Auf Dauer strapaziert das nicht nur die Haare, sondern macht sie gewissermaßen von den Pflegeprodukten abhängig.

Der natürliche Talg stellt die Versorgung mit Feuchtigkeit sicher und schützt das Haar gleichzeitig vor äußeren Einwirkungen. Dadurch wird das Haar natürlich gepflegt und langfristig gesünder.

Die Methode kann auch dann Abhilfe schaffen, wenn die Haare übermäßig stark fetten. Das klingt zwar widersprüchlich, weil die Haare im Zuge der Umstellung sowieso sehr fettig sein werden.

Aber durch das ständige Waschen mit Shampoo werden die Haare dauernd ausgetrocknet. Die Talgdrüsen kurbeln die Produktion deswegen an, um dem Austrocknen entgegenzuwirken.

Auch wenn wissenschaftliche Belege fehlen, zeigen Erfahrungsberichte, dass die Talgdrüsen ihre Produktion an die Bedürfnisse der Kopfhaut anpassen.

Langfristig soll die No-Poo-Methode auf diese Weise ein Gleichgewicht herstellen und bewirken, dass die Talgdrüsen nur noch so viel Sebum produzieren, wie die Kopfhaut und die Haare tatsächlich brauchen.

Gut für die Umwelt

Wer auf herkömmliche Haarpflegeprodukte verzichtet, umgeht automatisch alle Inhaltsstoffe, die bedenklich sind und dem ganzen Körper schaden könnten. Dazu kommt, dass die Umwelt geschont wird, weil keine teils schwer abbaubaren Stoffe ins Wasser gelangen. Auch unnötiger Verpackungsmüll fällt weg.

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