Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 2. Teil

Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 2. Teil

Im ersten Moment scheint es mit Blick auf die Sauberkeit und die Pflege nicht viel Sinn zu machen, das Shampoo beim Haarewaschen wegzulassen. Tatsächlich kann die sogenannte No-Poo-Methode aber sehr positive Effekte für das Haar haben. In einem ausführlichen Ratgeber erklären wir, was es mit diesem Verfahren auf sich hat. Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, was genau die No-Poo-Methode ist, wie sie funktioniert und was sie bewirkt.

Anzeige

Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 2. Teil

Hier ist der 2. Teil!:

Wie wird die No-Poo-Methode praktisch umgesetzt?

Wer die positiven Effekte der No-Poo-Methode nutzen möchte, kann direkt mit der Umstellung beginnen. Dabei liegt die Betonung tatsächlich auf Umstellung. Denn bis sich die Vorzüge des Verfahrens zeigen, müssen die Harre und die Kopfhaut zuerst eine Umgewöhnung durchlaufen.

Damit dieser Prozess zügig und erfolgreich verläuft, sind die folgenden Schritte und Tipps wichtig:

Guten Zeitpunkt finden

In den ersten Wochen oder sogar Monaten während der Umstellung von Shampoo auf No-Poo kann das Haar sehr fettig aussehen und eventuell auch seltsam riechen. Dieser Vorgang ist völlig normal.

Trotzdem kann es unangenehm sein, so unter Leute zu gehen. Ratsam ist deshalb, den Start der Umstellungsphase auf einen geeigneten Zeitpunkt wie zum Beispiel den Urlaub zu legen.

Das Haar vorbereiten

Die Effekte der No-Poo-Methode können sich erst dann zeigen, wenn im Haar keine Rückstände von Silikonen oder anderen Stoffen sind. Um die Umgewöhnung sofort zu beginnen, ist es zwar möglich, Shampoos, Pflege- und Stylingprodukte von heute auf morgen wegzulassen.

Die Umstellung dauert dadurch aber etwas länger, weil das Haar die abgelagerten synthetischen Stoffe zunächst loswerden muss.

Angenehmer wird die Umstellung, wenn zunächst auf Stylingprodukte verzichtet wird. Danach können die Pflegeprodukte wegfallen. Gleichzeitig sollten die Haare mit einem silikonfreien Shampoo oder einer natürlichen Haarseife gewaschen werden.

Wer möchte, kann vor dem endgültigen Umstieg auf No-Poo noch ein paar Haarwäschen mit Shampoo-Alternativen wie Roggenmehl oder Natron einbauen.

Auf das richtige Zubehör achten

Weil bei der üblicherweise umgesetzten Variante der No-Poo-Methode nur Wasser für die Haarwäsche benötigt wird, spielt die richtige Ausstattung eine umso wichtigere Rolle. Ein Schlüsselfaktor bei dem Verfahren ist das Bürsten der Haare.

Die Bürste soll zum einen das Sebum über die Haarlängen bis in die Spitzen verteilen und zum anderen verhindern, dass sich der Talg am Haaransatz festsetzt. Um das zu erreichen, ist eine sanfte Bürste mit engen Borsten die richtige Wahl.

Bewährt haben sich zum Beispiel Bürsten mit Wildschwein- oder Sisalborsten.

Nützlich ist außerdem ein breitzinkiger Kamm aus Naturholz. Er hilft dabei, die Haare während der Wäsche aufzulockern.

Die Haare sorgfältig bürsten

Neben einer geeigneten Bürste spielt auch die richtige Technik beim Bürsten eine wesentliche Rolle. Getreu dem Motto „100 Bürstenstriche pro Tag“ sollten die Haare mehrmals täglich sorgfältig gebürstet werden.

Wichtig dabei ist, wirklich alle Haare zu erfassen. Das gelingt, wenn das Haar von oben nach unten, von links und rechts sowie kopfüber durchgekämmt wird.

Wer sehr viele oder dicke Haare hat, sollte sie in mehrere Partien unterteilen, um auch die innen liegenden Haare zu erreichen.

Außerdem muss die Bürste nach jedem Einsatz gründlich von Haaren befreit und gereinigt werden. Andernfalls wird der alte Talg wieder in die Haare eingebracht. Die Folge davon ist, dass sowohl die Haare als auch die Bürste einen unangenehmen Geruch entwickeln.

Um die Bürste zu säubern, eignen sich warmes Wasser und wenig Backpulver oder Natron sehr gut.

Den Abstand zwischen den Haarwäschen schrittweise verlängern

Wie oft die Haare gewaschen werden, kann jeder selbst entscheiden. Bewährt hat sich, zunächst den gewohnten Rhythmus beizubehalten, nur eben aufs Shampoo zu verzichten.

Mit der Zeit sollten die Abstände zwischen den Haarwäschen dann immer größer werden. Optimal ist, wenn irgendwann eine Haarwäsche pro Woche ausreicht.

Die Haare nach der Water-Only-Methode waschen

Bei Water Only werden fürs Haarewaschen lediglich Wasser und ein Kamm mit breiten Zinken benötigt.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Mitesser richtig entfernen - so geht's

Die Vorgehensweise ist wie folgt:

  • Zuerst das Haar mit lauwarmem Wasser ausspülen. Dadurch öffnen sich die Schuppen und der Talg verflüssigt sich, wodurch er sich einfacher verteilen lässt.

  • Um den Talg zusätzlich zu lösen, die Kopfhaut sanft und ohne Druck massieren. Dabei die ganze Kopfhaut von allen Seiten einbeziehen.

  • Zwischendurch die Haare mit dem Kamm durchgehen. Das lockert sie auf und das Wasser kann alle Stellen erreichen.

  • Das Haar sollte einen weißlichen Schaum abgeben. Wenn nur noch klares Wasser abläuft, sind die Haare sauber.

  • Nun das Haar mit kaltem Wasser ausspülen, um die Haarschuppen wieder zu schließen.

Nach der Haarwäsche sollten die Haare mit einem Handtuch nur sanft ausgedrückt werden. Starkes Rubbeln würde sie nur unnötig strapazieren. Optimal ist, wenn die Haare an der Luft trocknen können.

Das Haar bei Bedarf zusätzlich pflegen

Es kann sein, dass das Haar bei der No-Poo-Methode schwer oder spröde erscheint. Dann kann eine Spülung mit Essig helfen. Denn der Essig stellt den natürlichen pH-Wert der Kopfhaut wieder her und hat außerdem den gleichen Effekt wie ein herkömmlicher Conditioner.

Auch bei sehr kalkhaltigem Wasser hilft der Essig, Kalkrückstände aus dem Haar zu lösen.

Für die Spülung einen Liter kaltes Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig mischen. Nach der Haarwäsche die Spülung einfach über die Haare schütten. Es ist nicht notwendig, das Haar noch einmal auszuwaschen. Der Essiggeruch ist spätestens verflogen, wenn die Haare trocken sind.

Das gründliche Waschen mit Wasser und das tägliche Bürsten, das die Haare mit dem natürlichen Talg versorgt, sollten als Pflegemaßnahmen eigentlich ausreichen. Vor allem zu Beginn können die Haarspitzen aber trocken werden.

Das liegt daran, dass sie der Talg dann noch nicht erreicht hat. Um etwas nachzuhelfen, kann in diesem Fall etwas Öl wie Kokos-, Mandel- oder Olivenöl die benötigte Feuchtigkeit spenden.

Für wen ist die No-Poo-Methode nicht geeignet?

Die Umgewöhnung der Kopfhaut und der Haare bringt es mit sich, dass die Haare in der ersten Zeit fettig oder glanzlos aussehen. Das ist normal, denn es dauert seine Zeit, bis sich positive Effekte zeigen.

Wie lange die Umgewöhnung dauert, ist individuell verschieden und hängt unter anderem vom Haartyp und der vorhergehenden Pflegeroutine ab. Erfolgreich kann die No-Poo-Methode aber nur sein, wenn diese Phase ohne Rückfälle überstanden wird.

Wichtig zu wissen ist, dass sich der Geruch der Haare verändert. Wer bisher parfümierte Shampoos verwendet hat, wird sich an den neuen Duft zwar erst gewöhnen müssen. Aber der Geruch ist keineswegs unangenehm, sondern einfach nur der natürliche Duft der Haare und der Kopfhaut.

Bei einigen Personen stellen sich auch Monate später keine Verbesserungen ein. Das ist kein Grund, sich zu ärgern. Die No-Poo-Methode funktioniert schlichtweg nicht bei jedem.

Die gute Nachricht aber ist, dass das Haar trotzdem von synthetischen Stoffen befreit und entwöhnt sind. Auf natürliche Shampoo-Alternativen oder zumindest silikonfreie Shampoos umzusteigen, fällt dann leicht.

Auf die No-Poo-Methode verzichten, sollten alle, die unter einer stark juckenden Kopfhaut oder Schuppen leiden. Hier sollte ein Arzt abklären, worin die Ursache liegt und ob nicht ein medizinisches Shampoo notwendig ist. Die Haare nur mit Wasser zu waschen, könnte die Beschwerden zusätzlich verstärken.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Fußnägel lackieren - so geht's

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Anzeige

Thema: Ausführlicher Ratgeber zur No-Poo-Methode, 2. Teil

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


kosmetik99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Sabine Scheuerhagen, - Inhaberin eines Beauty- Salons, Karina Michewski, - Drogistin, Laura Bochte, - Beauty- und Wellnessfachkraft, Youtuberin Sevilart - Anteil Kosmetikvideos, Christian & Ferya Gülcan, Kosmetik Hersteller & Vetrieb - Koozal Naturkosmetik, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zum Thema Kosmetik, Körperpflege, Gesundheitsthemen und Wellness.

Kommentar verfassen