Was genau bedeutet eigentlich Trennkost?

Basiswissen: was genau bedeutet eigentlich „Trennkost“?  

Wie der Name bereits vermuten lässt, werden Lebensmittel bei der Trennkost in verschiedene Gruppe eingeteilt und getrennt voneinander verspeist. Die Absicht dieser Trennung besteht dabei darin, den Stoffwechsel zu unterstützen, um dadurch wiederum sowohl Übergewicht als auch ernährungsbedingten Beschwerden entgegenzuwirken.

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Insofern handelt es sich bei dem Prinzip der Trennkost weniger um eine reine Diät, sondern vielmehr um ein längerfristiges Ernährungskonzept.

Nun fällt der Begriff Trennkost aber nicht nur im Bereich von Ernährung und Gesundheit, sondern immer wieder auch im Zusammenhang mit Fitness, Beauty, Wellness und Lifestyle und so mancher wird sich fragen, was “Trennkost” eigentlich genau bedeutet.

Im Sinne von Basiswissen hier die wichtigsten Infos rund um Trennkost in der Übersicht: 

Die Entwicklung der Trennkost als Ernährungskonzept

Das Konzept der Trennkost geht auf den New Yorker Arzt William Howard Hay zurück. Hay praktizierte zwar selbst als Arzt, galt unter seinen Kollegen aber als strenger Kritiker der damaligen Medizin. So war er beispielsweise einer der ersten Mediziner, die Impfungen heftig kritisierten.

Ein wichtiges Anliegen wiederum war ihm, Krankheiten und Beschwerden durch natürliche Mittel zu lindern und zu heilen. Zu diesen natürlichen Mitteln gehörte unter anderem eine Umstellung der Ernährung und ursprünglich hatte der Arzt die Trennkost entwickelt, um selbst zu gesunden. Der übergewichtige Hay litt nämlich an einer Nierenkrankheit und durch die strikte Trennung von Eiweißen und Kohlenhydraten war es dem Arzt gelungen, sein Leiden zu heilen.

Gleichzeitig hatte die Trennkost dazu geführt, dass Hay deutlich abgenommen hatte. Aus diesen Erkenntnissen heraus formulierte der Arzt ein aus seiner Sicht langfristig gesundes, für alle Menschen geeignetes Ernährungskonzept, das er der Öffentlichkeit 1907 erstmals vorstellte. 
 

Die Durchführung der Trennkost

Die Trennkost basiert auf der Einteilung von Lebensmitteln in drei große Gruppen:

·         In die Eiweißgruppe gehören Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Käse, alle Milchprodukte mit weniger als 50% Fett, Sojaprodukte, Eier, Nüsse und nahezu alle Obstsorten.

·         Zur Kohlenhydratgruppe zählen Brot und Kuchen aller Art, sämtliche Produkte aus Weizenmehl, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Zucker, Honig und alle anderen Süßungsmittel sowie Bananen.

·         Der Gruppe der neutralen Lebensmittel werden Gemüse, Salate, Fette und Öle, Erdnüsse, Pilze, Avocados, Heidelbeeren, Melonen und einige Milchprodukte mit mehr als 60% Fett zugeordnet.

Bei der Durchführung der Trennkost geht es nun in erster Linie darum, Lebensmittel aus der Eiweißgruppe strikt von Lebensmitteln aus der Kohlehydratgruppe zu trennen. Neutrale Lebensmittel hingegen dürfen mit allen Speisen kombiniert werden. Dabei gilt als Empfehlung, dass Kohlenhydrate morgens und abends, Eiweißlieferanten hingegen mittags gegessen werden sollten.

Der zeitliche Abstand zwischen den Mahlzeiten sollte jeweils drei bis vier Stunden betragen. Im Unterschied zu anderen Diäten und Ernährungskonzepten müssen bei der Trennkost keine Kalorien gezählt werden und auch die Mengen spielen letztlich keine Rolle.

Zudem gibt es so gut wie keine Verbote, nur einige wenige Lebensmittel wie beispielsweise Hülsenfrüchte werden komplett vom Speiseplan gestrichen. Auf den ersten Blick klingt das Prinzip der Trennkost recht einfach, vor allem zu Beginn kann es sich aber doch als recht gewöhnungsbedürftig erweisen. Dies liegt vor allem daran, dass typische und gewohnte Zusammenstellungen entfallen. So widerspricht ein Wurstbrot der Trennkost beispielsweise genauso wie eine Bratwurst mit Pommes Frites oder Gulasch mit Reis. Zudem gilt das Trennkostprinzip nicht nur für Speisen, sondern auch für Getränke, ein Glas Milch zum Frühstücksbrötchen geht also nicht.

 

Die Wirkung der Trennkost

Die Trennkostlehre geht davon aus, dass der menschliche Körper Eiweiße und Kohlenhydrate nicht gleichzeitig verarbeiten kann. Werden beide Nährstoffe gleichzeitig aufgenommen, dauert laut Hay die Verdauung deutlich länger und in der Folge würden Gärungsprozesse im Dünndarm entstehen.

Diese wiederum würden zu einer Übersäuerung der Körpers führen, die die Ursache der sogenannten Zivilisationskrankheiten ist. Zu den Zivilisationskrankheiten gehören unter anderem Übergewicht, Diabetes Typ 2, Gicht, Herzkrankheiten und Bluthochdruck. Werden Einweiße und Kohlenhydrate hingegen getrennt voneinander aufgenommen, können die beteiligten Enzyme die Nahrung besser und schneller aufspalten, verarbeiten und verdauen.

Fazit zur Trennkost

Viele Annahmen, auf denen die Trennkost basiert, sind aus heutiger Sicht der Wissenschaft falsch. So weist die Ernährungswissenschaft darauf hin, dass es für einen gesunden Menschen kein Problem darstellt, Eiweiße und Kohlenhydrate gemeinsam aufzunehmen und gleichzeitig zu verdauen. Zudem gibt es zahlreiche Lebensmittel, die beide Nährstoffe enthalten.

Ein Beispiel hierfür ist die für Säuglinge essenzielle Muttermilch, die sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate enthält, nach Hays Theorie jedoch als Lebensmittel völlig ungeeignet wäre. Als problematisch gilt weiterhin, dass die strikte Anwendung der Trennkostlehre nach Hay langfristig zu einem Mangel an Kalzium, Eisen und B-Vitaminen führen und die kurzfristig vermehrte Aufnahme von Eiweiß ohne ausgleichende Kohlenhydrate den Anstieg der Harnsäure begünstigen kann.

Als langfristiges Ernährungskonzept wird von der Trennkost daher insgesamt abgeraten.Befürworter argumentieren, dass die Trennkost die Gewichtsabnahme fördert, den Stoffwechsel anregt und die Verdauung verbessert.

In der Tat lassen sich diese Effekte auch durchaus beobachten. Allerdings begründet sich dies vermutlich weniger in der getrennten Aufnahme von Eiweiß- und Kohlehydratlieferanten, sondern vielmehr darin, dass die Trennkost stark vegetarisch und auf Gemüse ausgelegt ist und während der Trennkostphase dadurch automatisch vermehrt gesunde, kalorienarme Lebensmittelkombinationen gegessen werden.

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