Was ist eigentlich Sheabutter?
Wenn es um Pflege und Schönheit geht, ist Sheabutter kaum wegzudenken. Sie steckt nicht nur in gekauften Produkten, sondern zählt auch bei selbstgemachter Kosmetik zu den Grundzutaten. Sogar in der Küche wird sie verwendet. Doch was genau ist Sheabutter eigentlich? Wo kommt sie her? Und was macht sie so besonders? Wir klären auf!
Inhalt
Die Herkunft von Sheabutter
Lieferant für die Sheabutter ist der Karitébaum. Aus diesem Grund wird Sheabutter manchmal auch als Karitébutter bezeichnet. Der Karitébaum ist in West- und Zentralafrika beheimatet und kann bis zu 20 Meter hoch werden. An seinen Zweigen wachsen in traubenartigen Gebilden Sheanüsse. Obwohl die Früchte des Baumes Nüsse heißen, gehören sie übrigens zu den Beeren.
Sheanüsse bestehen rund zur Hälfte aus Fett. Die Herstellung von Sheabutter ist trotzdem recht aufwändig und erfordert größtenteils Handarbeit. So werden zuerst die Schalen entfernt und das Fruchtfleisch herausgenommen.
Anschließend werden die fettreichen Kerne geröstet und zerrieben. Danach werden die gemahlenen Kerne mit warmem Wasser zu einer breiartigen Masse vermischt. Durch das Wasser setzt sich allmählich das Fett an der Oberfläche ab. Das Fett kann schließlich abgeschöpft werden. Damit ist reine Sheabutter vorhanden.
Je nach Sorte ist Sheabutter gelblich oder hat einen leichten Grünstich. Ihr aromatischer Duft erinnert an Nüsse oder Schokolade. Für die kommerzielle Nutzung wird Sheabutter oft raffiniert.
Dadurch wird das Pflanzenfett nahezu weiß und geruchsneutral. Allerdings gehen beim Raffinieren auch wertvolle Inhaltsstoffe und gute Eigenschaften verloren. Insgesamt ist reine Sheabutter, die nicht raffiniert ist, deshalb die bessere Wahl.
Die Inhaltsstoffe und die Einsatzbereiche von Sheabutter
Sheabutter hat eine feste, teigige Konsistenz und schmilzt bei ungefähr 30 bis 38 Grad. Aus diesem Grund eignet sich die pflanzliche Butter hervorragend für Cremes und andere Pflegeprodukte, die auf die Haut aufgetragen werden. Außerdem breitet sich Sheabutter kaum auf der Haut aus und verstopft die Poren nicht.
Sie kann deshalb auch in empfindlichen Bereichen wie der Augenpartie und bei einer unreinen Haut, die zu Pickeln und Mitessern neigt, verwendet werden.
Dazu kommen die vielen pflegenden Inhaltsstoffe. So ist Sheabutter reich an ungesättigten Fettsäuren, Linolsäure, Vitaminen und Antioxidantien. Sie hemmen unter anderem Entzündungen, unterstützen die Wundheilung und wirken einer vorzeitigen Hautalterung entgegen.
Eine Besonderheit von Sheabutter ist der hohe Gehalt an nicht verseifbaren Bestandteilen. Nicht verseifbar meint, dass sich die Inhaltsstoffe bei Kontakt mit Wasser nicht lösen. Das ist hilfreich, weil die Haut die Nährstoffe dadurch besser aufnehmen kann und elastisch bleibt.
Kein Wunder also, dass Sheabutter in der Kosmetik ein echtes Multitalent ist:
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Sheabutter versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Deshalb eignet sie sich sehr gut zur Pflege von trockener Haut, die spannt. Das enthaltene Allantoin sorgt für Geschmeidigkeit, regt die Zellerneuerung an und unterstützt die Regeneration.
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Narben heilen schneller ab, wenn sie regelmäßig mit Sheabutter massiert werden. Die Pflanzenbutter macht das verhärtete Gewebe elastischer und wirkt der Verhornung entgegen. Auch Dehnungsstreifen werden gerne mit Sheabutter behandelt.
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Nach einem Sonnenbad beruhigt Sheabutter die strapazierte Haut.
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Sheabutter hemmt Entzündungen, lindert Juckreiz und fördert das Abheilen, ohne dass Narben zurückbleiben. Außerdem beruhigt die Butter die Haut. Deshalb kann sie bei Ekzemen und Ausschlägen, aber auch bei Neuroderminitis gute Dienste leisten.
Nicht nur die menschliche Haut profitiert von den wertvollen Inhaltsstoffen der Sheabutter und wird weich und geschmeidig. Auch bei Tieren, die trockene, schuppige oder juckende Haut haben, kann die pflanzliche Butter Linderung verschaffen.
Im Winter können Hundehalter die Pfoten ihrer Vierbeiner mit Sheabutter eincremen, um so den Belastungen durch die Kälte und das Streusalz entgegenzuwirken.
Dabei müssen sie keine Bedenken haben, dass das Tier die Butter ablecken könnte. Selbst wenn das passiert, macht das nichts. Denn Sheabutter ist kein reines Kosmetikprodukt, sondern wird auch in der Küche genutzt.
Alternativen zu Sheabutter
Bis Sheabutter aus dem tropischen Afrika in den hiesigen Handel gelangt, hat sie einen weiten Weg zurückgelegt. Die Öko-Bilanz ist deshalb nicht ganz so gut. Regionale Alternativen gibt es aber nur bedingt.
Eine Besonderheit von Sheabutter ist, dass sie einerseits eine feste Konsistenz hat und andererseits schon bei Körpertemperatur schmilzt. Heimische Alternativen wären vor allem Pflanzenöle, doch sie sind schon bei Raumtemperatur flüssig.
Bei Pflegeprodukten wie Cremes oder Lippenbalsam sollte deshalb für eine stabilere Konsistenz eine weitere Zutat wie zum Beispiel Bienenwachs hinzugefügt werden.
Austauschen lässt sich Sheabutter bei den meisten Rezepten für DIY-Kosmetik durch Kokosöl oder Kakaobutter. Allerdings stammen sie genauso aus tropischen Ländern, weshalb der ökologische Fußabdruck nicht besser ist.
Die sinnvollste Lösung ist daher, darauf zu achten, dass die verwendete Sheabutter zertifiziert ist und aus biologischem Anbau stammt. Zudem sollte sie sparsam verwendet werden.
Sheabutter in der Küche
In Europa ist Sheabutter in erster Linie als pflegendes Kosmetikprodukt bekannt. Doch in Afrika, aber auch im Orient und in Indien wird die pflanzliche Butter ebenso in der Küche genutzt. Hier kommt sie unter anderem als Bratfett zum Einsatz. Denn Sheabutter kann hoch erhitzt werden und verleiht den Speisen ein leicht nussiges Aroma.
In Desserts mit Schokolade kann Sheabutter Kakaobutter anteilig oder komplett ersetzen. Soll ein Rezept vegan zubereitet werden, kann Sheabutter anstelle von normaler Butter zum Einsatz kommen.
Auch in der kommerziellen Schokoladenherstellung ist neben Palmöl Sheabutter zugelassen, um die sonst übliche Kakaobutter zu ergänzen.
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