Infos und Tipps rund um die Lippenpflege im Winter
Schön voll und samtweich – so sollen die Lippen möglichst sein. Doch weil die Haut an den Lippen besonders zart und empfindlich ist, verliert sie gerade bei kalten Wintertemperaturen ihre Geschmeidigkeit ziemlich schnell. Viele greifen deshalb zu Lippenpflegestiften, Lippenbalsam & Co.
Nur stehen ausgerechnet diese Produkte immer wieder in der Kritik.
Was also tun? Hier sind Infos und Tipps rund um die Lippenpflege im Winter!
Inhalt
- 1 Warum sind die Lippen so sensibel?
- 1.1 Worauf kommt es bei der Lippenpflege in der kalten Jahreszeit an?
- 1.2 Wie schädlich sind Pflegeprodukte für die Lippen?
- 1.3 Und was hat es mit dem Suchtpotenzial von Lippenpflege auf sich?
- 1.4 Wann eignet sich welche Lippenpflege?
- 1.5 Wie sollten die Lippen gepflegt werden?
- 1.6 Zum Schluss: Rezept für einen DIY-Lippenbalsam
- 1.7
- 1.8 Ähnliche Beiträge
Warum sind die Lippen so sensibel?
Verglichen mit dem restlichen Körper, ist die Haut im Gesicht ohnehin schon um einiges dünner. Doch an den Lippen ist sie bestenfalls noch ein Häutchen. Hier hat die Haut so gut wie keine eigenen Farbpigmente und ist so zart, dass die Blutgefäße durchscheinen. Das ist übrigens auch der Grund für die rote Farbe der Lippen.
Hinzu kommt, dass die Hornschicht ebenfalls nicht besonders ausgeprägt ist. Äußere Reize wie Wind, Kälte oder UV-Strahlung haben deshalb leichtes Spiel.
Eine natürliche Fett-Schutzschicht fehlt ebenso, denn an den Lippen gibt es keine Talg- oder Schweißdrüsen. All das zusammen führt dazu, dass die Lippen dazu neigen, auszutrocknen und spröde oder gar rissig zu werden.
Worauf kommt es bei der Lippenpflege in der kalten Jahreszeit an?
Im Winter ist es draußen kalt bis eisig und feucht, während drinnen warme und trockene Heizungsluft herrscht. Durch den ständigen Wechsel zwischen diesen Gegensätzen sind die ohnehin nicht sehr großen Schutzreserven der Lippen ziemlich schnell aufgebraucht. Folglich wird die Lippenhaut trocken und spröde, sie spannt und wird rissig.
Wichtig ist deshalb, dass Pflegeprodukte für die Lippen einen hohen Anteil an rückfettenden Inhaltsstoffen haben. Zwar brauchen die Lippen auch Feuchtigkeit. Produkte mit einem hohen Wasseranteil sind in der kalten Jahreszeit aber keine gute Idee. Denn in der Kälte würde das Wasser gefrieren – und den Lippen so mehr schaden als nützen.
Außerdem ist ein guter Sonnenschutz wichtig. Denn bloß weil es kalt ist, heißt das nicht, dass auch die UV-Strahlung schwächer ist. Ganz im Gegenteil reflektieren Schnee und Eis das Sonnenlicht und können so den Effekt sogar noch verstärken. Bevor es ins Wintersport-Vergnügen geht, sollten die Lippen also unbedingt vor einem Sonnenbrand geschützt werden.
Pflegeprodukte für den Sommer sind dabei aber nicht geeignet. Denn sie haben meist einen hohen Wassergehalt. Im Winter sollten hingegen es Pflegeprodukte mit einem hohen Fettanteil und einem Lichtschutzfaktor von mindestens LSF 20 sein.
Wie schädlich sind Pflegeprodukte für die Lippen?
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Diskussionen um Pflegeprodukte für die Lippen. Da war von schädlichen, krebserregenden Inhaltsstoffen die Rede. Oder auch davon, dass die Produkte die Lippen noch zusätzlich austrocknen und sogar süchtig machen.
Tatsächlich gibt es Produkte mit weniger hochwertigen Inhaltsstoffen. Dazu zählen vor allem einige Fette, die aus Mineralöl gewonnen werden. Die sogenannten Paraffine stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Wissenschaftliche Belege, die die krebserregende Wirkung zweifelsfrei nachweisen, gibt es bislang aber nicht. Was hingegen feststeht, ist, dass sich Paraffine wie eine Art Schutzfilm auf die Haut legen. Negativ gesehen, hat der Schutzfilm zur Folge, dass die Haut nicht mehr atmen kann. Andersherum kann gerade diese Versieglung wie eine Schutzbarriere nach außen wirken. Und an kalten Wintertagen kann das durchaus sinnvoll sein.
Viele schwören auf natürliche Inhaltsstoffe. Shea-Butter beispielsweise ist sehr beliebt, denn sie kommt den körpereigenen Fetten recht nahe. Kakaobutter und Mandel-, Jojoba- oder Olivenöl gelten ebenfalls als hochwertige und unbedenkliche Pflegestoffe. Allerdings ist auch bei natürlichen Zutaten Vorsicht geboten. Denn sie können genauso wie synthetische Stoffe Reizungen und allergische Reaktionen hervorrufen.
Für Bienenallergiker zum Beispiel sind Pflegeprodukte mit Honig und Bienenwachs oft keine gute Wahl, selbst wenn es sich um hochwertige Bio-Produkte aus rein natürlichen Zutaten handelt. Natürlich müssen künstliche Farb-, Geschmacks-, Geruchs- und Konservierungsstoffe nicht sein. Doch Chemie pauschal zu verteufeln, ist eben auch nicht richtig.
Und was hat es mit dem Suchtpotenzial von Lippenpflege auf sich?
Die Behauptung, dass Lippen-Pflegeprodukte süchtig machen, gehört ins Reich der Mythen und Legenden. Sie enthalten keinen einzigen Inhaltsstoff, bei dem eine solche Wirkung nachweisbar wäre.
Allerdings sprechen Experten von einem Gewöhnungseffekt: Wenn regelmäßig Lippenpflege aufgetragen wird, gewöhnt sich der Mensch daran, wie sich die Lippen dann anfühlen. Fehlt das Pflegeprodukt, wird das Lippengefühl als unangenehm empfunden. Das Bedürfnis, das Pflegeprodukt ständig nachzulegen, ist also – wenn überhaupt – in erster Linie eine Kopfsache.
Wann eignet sich welche Lippenpflege?
Lippenpflege gibt es im Wesentlichen in drei Varianten. Am weitesten verbreitet ist der Lippenpflegestift. Ähnlich wie ein normaler Lippenstift ist er mit einer Kappe verschlossen und wird heraus- und wieder hineingedreht. Der Stift selbst hat eine wachsartige Konsistenz und einen hohen Fettanteil. Auf den Lippen bildet er eine schützende Schicht, die recht länge hält.
Lippenbalsam erzielt ähnliche Effekte wie der Lippenpflegestift, ist aber sehr viel weicher. Deshalb wird er in kleinen Tiegeln oder Döschen angeboten und entweder mit einem Pinsel aufgetragen oder mit den Fingern auf den Lippen verteilt.
Lippencreme kommt in kleinen Tuben daher. Sie hat eine leichte und geschmeidige Konsistenz. Weil der Wasseranteil in Lippencreme sehr hoch ist, eignet sie sich gut im Sommer, im kalten Winter hingegen nicht.
Übrigens:
Wenn gerade kein Pflegeprodukt zur Hand ist, kann ein hochwertiger Honig eine gute Alternative sein.
Wie sollten die Lippen gepflegt werden?
Wer sich im Winter viel draußen aufhält, sollte seinen Lippen eine gute Pflege gönnen. Bevor es an die frische Luft geht, sollte das Pflegeprodukt in einer dünnen Schicht aufgetragen werden. Das kann ruhig auch mehrmals am Tag geschehen.
Vor dem Schlafengehen kann dann zusätzlich eine etwas dickere Schicht aufgebracht werden. Auf diese Weise können die pflegenden Inhaltsstoffe über Nacht einziehen – und am nächsten Morgen sind die Lippen wunderbar weich und geschmeidig.
Wichtig ist außerdem, insgesamt sorgsam mit den empfindlichen Lippen umzugehen. So sollte möglichst nicht auf den Lippen herumgekaut oder an ihnen herumgezupft werden.
Auch das ständige Befeuchten mit der Zunge ist nicht sehr hilfreich. Denn all das begünstigt kleine Verletzungen und ein schnelleres Austrocknen. Um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen, ist es besser, mit einer weichen Zahnbürste sanft über die Lippen zu reiben.
Zum Schluss: Rezept für einen DIY-Lippenbalsam
Wer gerne selbstgemachte Kosmetik verwendet, kann sich einen pflegenden Lippenbalsam ganz einfach selbst herstellen.
Für unser Rezept werden benötigt:
- 2 Esslöffel Sheabutter
- 2 Esslöffel Mandelöl
- 1 Esslöffel Olivenöl
- Topf, Schüssel und Rührwerkzeug
- leerer, sauberer Tiegel
Zunächst wird der Topf mit etwas Wasser befüllt, die Schüssel hineingestellt und das Wasser erhitzt. Anschließend werden die Shea-Butter und die Öle in die Schüssel geben und bei kleiner Temperatur erwärmt. Ist die Butter geschmolzen, werden die Zutaten noch einmal gründlich verrührt und die Flüssigkeit dann in den Tiegel eingefüllt.
Nun muss der Lippenbalsam nur noch abkühlen. Dabei wird er dann auch fest. Wer das Abkühlen beschleunigen möchte, kann den Tiegel gut verschlossen in den Kühlschrank stellen. Fertig ist der DIY-Lippenbalsam!
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