7 SOS-Tipps bei Lippenherpes
Mit Herpesbläschen ist es ähnlich wie mit Pickeln: Die einen haben ständig damit zu kämpfen, andere sind nie betroffen. Und wenn sich ein Lippenbläschen ankündigt, dann meist zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Doch es gibt ein paar Hausmittel, die Linderung verschaffen können.
Der Auslöser von Lippenherpes ist ein Virus namens Herpes Simplex. Schätzungen zufolge tragen etwa 90 Prozent aller Menschen diesen Virus in sich, weil sie sich irgendwann einmal damit angesteckt haben. Doch während der Virus bei einigen Menschen zwar im Organismus schlummert, aber niemals ausbricht, macht er sich bei anderen Menschen regelmäßig bemerkbar.
Und zwar in Form von juckenden und schmerzenden Lippenbläschen. Die Bläschen enthalten eine Flüssigkeit, in der die Viren hoch konzentriert sind. Deshalb sollten die Bläschen auf keinen Fall aufgestochen werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte außerdem aufs Küssen und aufs Teilen von Gläsern und Besteck verzichtet werden. Ist die Infektion abgeklungen, ist es ratsam, Zahnbürste und Lippenstift auszutauschen.
Als Auslöser für Lippenherpes werden verschiedene Ursachen genannt. Hormonschwankungen, ein geschwächtes Immunsystem und Stress gehören dazu. Aber auch Erkrankungen, bei denen Fieber auftritt, können Lippenherpes mit sich bringen.
In diesem Fall wird auch von Fieberbläschen gesprochen. Vom ersten Kribbeln bis zur vollständigen Ausbildung braucht ein Herpesbläschen zwei bis drei Tage. Nach zehn bis zwölf Tagen ist die Infektion wieder vollständig abgeklungen. Um Herpes zu behandeln, stehen verschiedene Salben und Pflaster zur Verfügung. Aber auch Hausmittel können helfen.
Sie können Herpes zwar weder heilen noch den Ausbruch verhindern, aber zumindest die Symptome lindern und den Heilungsprozess beschleunigen.
Und sieben SOS-Tipps bei Lippenherpes
stellt die folgende Übersicht vor:
Inhalt
Tipp 1: Zitronenmelisse
Die Zitronenmelisse gehört zu den wenigen Hausmitteln, bei denen eine positive Wirkung bei Lippenherpes wissenschaftlich belegt ist. So verhindert Melissenöl, dass sich die Herpesviren in den Zellen einnisten und sich dort vermehren. Sobald sich ein erstes Kribbeln bemerkbar macht, sollte das Melissenöl daher mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle aufgetupft werden.
Dadurch kann es gelingen, dass ein Großteil der Viren wieder verschwindet und nur ein kleines Bläschen entsteht. Hat sich bereits ein Bläschen gebildet, reduziert Melissenöl die Rötung und die Schwellung.
Melissenöl ist in der Apotheke erhältlich. Als Alternative kann auch eine Melissentinktur angesetzt werden. Dafür werden 10 Gramm Melissenblätter in 100 Gramm 70 %-igem Alkohol gelöst. Mit dieser Tinktur wird die betroffene Stelle dann mehrmals täglich abgetupft.
Tipp 2: Honig
Honig ist schon lange als Naturheilmittel bekannt und das liegt vor allem an seiner antiviralen und seiner antibakteriellen Wirkung. Besonders gute Ergebnisse bei Lippenherpes lassen sich mit Manuka-Honig erzielen.
Denn Manuka-Honig ist reich an Methylglyoxal, einem Wirkstoff, der auch in Herpes-Medikamenten verwendet wird. Manuka-Honig stammt aus Neuseeland und schon die Ureinwohner setzten den Honig zu medizinischen Zwecken ein, und zwar hauptsächlich im Bereich der Wundheilung und bei der Behandlung von Infektionen.
Wer keinen Manuka-Honig zur Hand hat, kann aber auch anderen, herkömmlichen Honig verwenden. Dabei wird der Honig mit einem Wattestäbchen aufgenommen und auf die betroffene Stelle getupft. Wird der Honig gleich beim ersten Kribbeln aufgetragen, wird die Ausbreitung eingedämmt und es bildet sich nur ein kleines Bläschen. Ist der Lippenherpes schon da, begünstigt der Honig ein schnelleres Abheilen. Wichtig ist aber, bei jedem Auftragen ein frisches Wattestäbchen zu verwenden, um keine Viren in den Honig zu bringen.
Tipp 3: Teebaumöl
Wegen seiner antiseptischen Wirkung wird Teebaumöl bei vielen verschiedenen Erkrankungen genutzt. Und auch bei Lippenherpes kann Teebaumöl hervorragende Dienste leisten.
Wird das Öl mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle getupft, sobald sich ein erstes Kribbeln bemerkbar macht, kann die Bildung eines Bläschens mit etwas Glück sogar verhindert werden. Dazu sollte die Anwendung aber im Stundenrhythmus wiederholt werden.
Tipp 4: Alkohol
Hochprozentiger Alkohol hat zwei Effekte. So wirkt er zum einen desinfizierend. Zum anderen kühlt er, denn beim Verdunsten entzieht Alkohol der Haut Wärme. Die Kühlung wiederum lindert den Juckreiz.
Zum Auftragen wird ein Wattestäbchen mit Alkohol benetzt und die betroffene Stelle damit abgetupft. Dies kann mehrmals pro Tag wiederholt werden. Hochprozentiger Alkohol ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Tipp 5: Schwarztee
Schwarzer Tee enthält Tannin. Tannin wird eine antivirale und eine desinfizierende Wirkung nachgesagt. Um Lippenherpes zu behandeln, wird ein Teebeutel kurz in kochendem Wasser aufgebrüht und, nachdem er etwas abgekühlt ist, auf die betroffene Stelle gelegt.
Statt Schwarztee kann auch Thymian- oder Kamillentee verwendet werden. Beide Kräuter hemmen die Infektion.
Tipp 6: Aloe Vera
Wenn es um die Hautpflege und die Behandlung von Hautkrankheiten geht, ist Aloe Vera ein echtes Multitalent. Und auch bei Lippenherpes kann Aloe Vera helfen. Dafür wird Aloe Vera Gel auf das Bläschen aufgetragen. Das Bläschen heilt dadurch schneller ab.
Wichtig ist aber, möglichst reines Gel ohne Zusatzstoffe zu verwenden. Denn durch die Zusatzstoffe ist nicht nur die Konzentration der Aloe geringer, sondern die Zusatzstoffe könnten schlimmstenfalls zusätzliche Irritationen hervorrufen.
Tipp 7: Eiswürfel
Herpesviren mögen es lieber warm. Wenn sich abzeichnet, dass ein Lippenbläschen im Anmarsch ist, können Eiswürfel helfen. Denn die kalten Eiswürfel machen es den Viren schwerer, sich einzunisten und zu vermehren. Bei den ersten Anzeichen kann also ein Eiswürfel in ein sauberes Tuch oder ein Stück Küchenrolle gewickelt und auf die betroffene Stelle gehalten werden. Bei Bedarf lässt sich die Anwendung mit einem neuen Eiswürfel und einem frischen Tuch wiederholen.
Aber Achtung: Eiswürfel sollten nur im Anfangsstadium eingesetzt werden. Hat sich das Lippenbläschen schon gebildet, sind Eiswürfel tabu. Denn dann könnten sie für zusätzliche Reizungen sorgen und die Situation sogar noch verschlimmern.
Ein Wort zu Zahnpasta und Knoblauch
Lange Zeit galt Zahnpasta als das Hausmittel schlechthin. Zahnpasta wirkt jedoch nicht gegen die Herpesviren. Es ist vielmehr so, dass Zahnpasta die Stelle luftdicht abdeckt. Dadurch trocknet die Haut aus.
Ein Ausbruch lässt sich dadurch nicht verhindern. Und schlimmstenfalls bildet sich eine Kruste über dem Bläschen, die noch mehr Schmerzen verursacht, weil die Wunde nicht abheilt, sondern immer wieder aufbricht. Zwar kann Zahnpasta, die Zink enthält, eine entzündungshemmende Wirkung haben. Doch die Nachteile von Zahnpasta überwiegen deutlich. Besser ist also, auf Zahnpasta als Hausmittel bei Lippenherpes zu verzichten.
Gleiches gilt für Knoblauch. Knoblauch wird eine antivirale und eine antibakterielle Wirkung nachgesagt. Deshalb wird mitunter dazu geraten, eine Knoblauchzehe aufzuschneiden und auf die betroffene Stelle zu legen.
Im Anfangsstadium mag dies helfen. Sobald das Lippenbläschen zu sehen ist, sollte aber unbedingt auf Knoblauch verzichtet werden. Denn der Knoblauch könnte dazu führen, dass das Bläschen platzt und sich die Flüssigkeit auf der ganzen Lippe verteilt.
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Thema: 7 SOS-Tipps bei Lippenherpes
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